Dieser neue Masterplan Verkehr soll alle Verkehre (Auto, Fußgänger, Rad, ÖPNV, LKW-Verkehr usw.) in den Blick nehmen und auch die Fragen rund um den ruhenden Verkehr betrachten. „Die Fragen hängen alle miteinander zusammen. Wenn wir uns zum Beispiel über neue Radwege unterhalten gehören die Fragen des Parkens direkt dazu. Ganz oft läuft ein Radweg neben einem Parkstreifen“ machte CDU-Ratsherr und Verkehrsexperte Christian Geise deutlich.
Ein Großteil des Bottroper Verkehrsnetzes ist Ergebnis der Planungen aus den 50er und 60er Jahren. Damals spielte zum Beispiel der Radverkehr eine untergeordnete Rolle. Die KPV möchte mit dem neuen Masterplan in eine stadtweite und umfängliche Verkehrsplanung für Bottrop einsteigen. Die dazugehörige breite Bürgerbeteiligung ist der KPV dabei besonders wichtig. „Wir wissen, dass das keine leichte Aufgabe ist. Hier müssen ganz unterschiedliche Interessen zusammengeführt und Kompromisse gefunden werden. Aus Befragungen und auch vielen persönlichen Rückmeldungen wissen wir, dass das Verkehrsthema in den Städten und auch in unserer Heimatstadt zu lange vernachlässigt wurde. Daher muss die Neuaufteilung unseres Verkehrsraumes eines der zentralen Themen für die kommende Ratsperiode von 2020 bis 2025 sein“, so Michael Pricking.
Das Thema Radverkehr hat insbesondere in der jüngsten Vergangenheit stark an Bedeutung gewonnen. Dem hat die Politik bereits Rechnung getragen und mit einem Beschluss zur Einrichtung eines Fahrradstraßennetzes Rechnung getragen: „Beim Radfahren geht es nicht nur um die Radtour ins Grüne am Wochenende. Es geht um den Alltagsradverkehr. Die Menschen fahren vermehrt mit dem Rad zur Arbeit, Lieferverkehre werden schon zum Teil mit dem Rad abgewickelt. An diesen Beispielen wird deutlich, dass wir auf diese Entwicklungen auch in unserer Verkehrsplanung reagieren müssen. Das geht nur ganzheitlich. Und es geht nur gemeinsam. Es geht nicht darum, die Interessen des Einen gegen die Interessen des Anderen auszuspielen. Dieser Prozess ist wichtig und muss zentral verwaltungsseitig gesteuert werden. Zudem ist eine ganz breite Bürgerbeteiligung in allen möglichen Formaten – von Versammlungen und Workshops (sobald das in der aktuellen Lage wieder geht) über Expertenhearings und auch digital usw. – von ganz zentraler Bedeutung für die Planung wie die Akzeptanz“, so Christian Geise abschließend.